Am 26.05. dieses Jahres ist unser lieber Freund, väterlicher Mentor, integrer und engagierter Kollege Dr. Eckhard Anders ganz plötzlich und unerwartet verstorben.

Eckhard

Eckhard Anders hat uns seit den ersten Bemühungen zur Gründung einer Plattform für die Wiederherstellung von Störbeständen in Deutschland, die dann in der Gründung der „Gesellschaft zur Rettung des Störs e.V.“ mündeten, begleitet und ist viele Jahre als Vorstandsmitglied und danach als Mitglied eine tragende Säule und ein besonnener Ruhepol der Arbeiten der Gesellschaft gewesen.

Störe haben ihn schon seit den 1970er Jahren bei seiner Arbeit am damaligen Institut für Hochseefischerei und Fischverarbeitung Rostock begleitet, als mit russischen Kooperationspartnern erste Arbeiten mit Bestern durchgeführt wurden. Hier bildeten Versuche zur Mast und Zucht der Tiere für eine wirtschaftliche Nutzung den Schwerpunkt, die dann eine gute Grundlage für die späteren Arbeiten schafften.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands und Veränderungen in der Forschungslandschaft - aus dem ehemaligen Institut für Hochseefischerei und Fischverarbeitung Rostock war das Institut für Fischerei der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei hervorgegangen - spielten neben wirtschaftlichen Zielrichtungen Fragen zur Wiedereinbürgerung der ehemals in Deutschland heimischen Störarten eine immer größere Rolle. Eckhard Anders wurde Leiter des Bereiches Aquakultur des neugegründeten Institutes und damit auch der Forschungsanlage in Born. In dieser Funktion hat er von Anfang an die Aktivitäten und Projekte der „Gesellschaft zur Rettung des Störs“ mit großem Enthusiasmus nachhaltig unterstützt. Er war immer ein tragendes Element der Wiedereinbürgerungsbemühungen.

Seit 25 Jahren war er uns mit seiner Besonnenheit immer eine Stütze und ein Anker in den vielen Stürmen und Unwägbarkeiten, von denen unsere Arbeiten begleitet waren. Immer neugierig und zugewandt, fast immer optimistisch war er für uns ein Fels in der Brandung, wenn die Probleme zu übermächtig zu werden drohten. Unvergessen die vielen gemeinsamen Tage an denen wir praktisch gearbeitet haben, genauso wie die ruhigen Stunden nach getaner Arbeit, wenn wir abends in der Anlage in Born oder bei ihm zu Hause am Grill gesessen haben, um auf den Beginn der Vermehrung unserer Störe nach der Hormongabe zu warten. Bei Bier und Wein und manchmal auch einer Pfeife hat Eckhard dann interessante und oft auch humorige Geschichten ausgepackt oder wir haben aktuelle Geschehnisse diskutiert.

Lieber Eckhard, wir werden Dich, Deinen Humor, Deine Gesellschaft und Zugewandtheit vermissen! Einen Freund, der immer ein offenes Ohr und immer Interesse an seinen Freunden und Kollegen hatte. Unser Beileid gilt ganz besonders Deiner Frau Annegret und Deinen beiden Töchtern Kristin und Solveyg und ihren Familien! Ihnen möchten wir für Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung danken, ohne die Dein Engagement und Wirken für den Stör nicht möglich gewesen wäre!

Jörn Gessner, Gerd - Michael Arndt, Jan Hallermann und Carsten Kühn im Namen des Vorstandes und der Mitglieder der Gesellschaft zur Rettung des Störs sowie aller Kooperationspartner.

Rostock, Berlin, den 30.5.2019