Die Jahre 2015 und 2016 waren, zumindest was die Vermehrung von A. sturio angeht,  keine erfolgreichen Jahre. Unseren Partnern in Frankreich ist in beiden Jahren keine Vermehrung geglückt. Der Grund hierfür war bei allen 5 Tieren, die in den beiden Jahren eine entsprechende Vorreife zeigten, eine sich über mehrere Wochen hinziehende Verzögerung der finalen Reifung der Weibchen mit dem Ergebnis, dass die Eier nie ein Stadium erreichten indem man die finale Eireifung hätte erfolgreich induzieren können. Letztendlich begannen die Weibchen im Juli des jeweiligen Jahres die Eier zu resorbieren. In der Konsequenz bedeutet dieses Ergebnis, dass weder für den Besatz noch für den Ausbau der Elterntierbestände Nachzuchten bereit standen. Folglich konnten auch in Berlin keine Jungstöre für den Elterntierbestand oder für den Besatz in Elbe, Mulde, Oste, Stör und Havel aufgezogen werden. Der bislang letzte Besatz im Elbegebiet fand im Herbst 2015 an der Mulde mit Fischen aus der Nachzucht 2014 statt.

Auch in den nächsten Jahren wird die Kontinuität der Besatzmaßnahmen von der Einfuhr von Nachzuchten aus Frankreich abhängen. Allerdings zeigte sich 2016 auch Licht am Ende des Tunnels. Erste Untersuchungen des Elterntierbestandes in Berlin zeigten bei den insgesamt 150 Tieren der Jahrgänge 2007 und 2008, die bis zu 1,50 m lang und 20 kg schwer sind,  insgesamt bereits 8 reife Männchen. Dies ist  im Vergleich zu den Fischen aus dem Jahrgang `95 ein deutlicher Hinweis auf eine sehr viel schnellere Reifung. Nun gilt es auf die ersten Anzeichen reifer Weibchen zu warten, um erste eigene Nachzuchten des A. sturio bereitstellen zu können.

Fangmeldungen wie z. B. diese vom 5. Dezember 2016, "Europäischer Stör aus dem Skagerrak, ca. 135 cm und 12 kg, von dänischen Fischern gefangen und lebend wieder zurückgesetzt" zeigen uns immer wieder, dass die Fische in freier Wildbahn sehr gut konditioniert sind, was auf gute Lebensbedingungen zurückzuführen ist und ebenso auf eine zeitige Reifung hoffen lässt. Schön ist auch zu sehen, dass hier die Zusammenarebit mit der Berufsfischerei sehr gut funktioniert.